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Der SRF Re/producing Realities (Re2)
Der SRF Re2 wurde 2023 begründet und wird durch den Forschungsrat der Universität Stuttgart gefördert, um bestehende Kooperationen zwischen Literaturwissenschaft (ILW), Ingenieurswissenschaft (Stuttgarter Maschinenbau), Simulationswissenschaft (HLRS, Simtech) und Visualisierung (VISUS) systematisch zu bündeln und die gemeinsamen Aktivitäten weiter zu entfalten. Damit verbindet der SRF Re2 zugleich drei Profilbereiche der Universität Stuttgart im Sinne des Stuttgarter Wegs, nämlich Digital Humanities, Produktionstechnologie und Simulationswissenschaft, die im Struktur- und Entwicklungsplan (SEPUS) ausgezeichnet sind: Die Universität Stuttgart organisiert ihre interfakultären Forschungsschwerpunkte über die Struktur solcher Verbünde.
Der SRF Re2 ist für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Stuttgart offen, die sich mit der Thematik befassen. Folgende externe Kooperationspartner*innen stärken die Expertisen für die Reflexion der Mechanismen und Konsequenzen des Digital turn: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK), das Deutsches Literaturachiv Marbach (DLA), das Leibniz-Institut für Wissensmedien Tübingen (IWM), das Stuttgarter Staatstheater und das Theater Junges Ensemble Stuttgart (JES). Gemeinsam nutzen wir die Chance, die Diversität der Realitäten durch Theatertechniken zu erschließen und zu vermitteln.
Der SRF Re2 widmet sich mit Re/producing Realities einem Phänomen, das sowohl für die Künste als auch für die Wissenschaften schon immer zentral, aber durch die aktuelle Medienkultur und den digitalen Wandel drängender denn je ist, wobei es zugleich aber nicht ohne historische Bezugnahme zu verstehen ist.
Deshalb widmet sich der SRF Re2 der Analyse der Bedingungen digitaler Realitäten. Solche Bedingungen sind ihrerseits nicht digitaler Natur, sondern ergeben sich aus anderweitigen kulturellen Paradigmen. Ein solches Paradigma stellt das Theater dar. Folgerichtig liegt der Fokus der gemeinsamen Aktivitäten – im Verbund mit dem Stuttgarter Theater JES und dem Staatstheater – auf dem Theater als Modell, das seit jeher Ingenieurstechniken mit künstlerischen Techniken produktiv verbunden hat. Diese Kompetenzen prägen das Strukturprofil des SRF Re2 aus.
Interdisziplinäre Konzepte
In den beteiligten Instituten und Fächern dient das Theater als Modell für ganz unterschiedliche wissenschaftliche Felder. Gemeinsam entwickeln wir digitale Konzepte, um historische Verfahren nachzubilden und zu verstehen und um intuitive Lösungen für verschiedene Fächer im interdisziplinären Dialog zu präsentieren:
Am HLRS werden 3D-Scans historischer Theater für die Analyse historischer Theatermaschinen genutzt. Am VISUS werden Theatertechniken wie Narrativität oder Szenografien in der Visualisierung aufgegriffen und reflektiert. In den Literaturwissenschaften werden unterschiedliche Theatertechniken mit Blick auf ihre funktionale Gestaltung in verschiedenen Literaturgattungen analysiert und Theatermaschinen als ästhetische Gestaltungsinstrumente in Theatertexten untersucht. Im Maschinenbau werden kinematische Analysen entwickelt, um die Funktionsweise historischer Theatermaschinen mit digitalen Zwillingen nachzubauen.
Copyright
Copyright der Bilder, sofern nicht anders angegeben, bei weiserdesign: https://www.weiser-design.de/
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